Die vielseitige Kultur Neuseelands ist geprägt von den Siedlern und Einwanderern sowie den Maoris. Dabei sind einige Charaktereigenschaften wie Optimismus und die „I can do“-Mentalität genauso typisch wie Toleranz, Hilfsbereitschaft und Kommunikation auf Augenhöhe. So sind flache Hierarchien in Unternehmen und Duzen üblich. Ein wichtiger Grundsatz ist auch die Chancengleichheit für alle. Statussymbole haben einen geringen Stellenwert und viel wichtiger als Zeugnisse sind persönliche Leistungen – ähnlich dem „American Way of Life“.
In ihrer Freizeit sind die Neuseeländer gesellig, offen und interessiert und zeigen eine besondere Naturverbundenheit. Durch die strengen Zollbestimmungen und die Nationalparks soll die einzigartige Flora und Fauna geschützt werden.
In vielen Punkten ähneln sich die deutsche und die neuseeländische Kultur, doch gibt es auch hier einige Benimm-Regeln und Gepflogenheiten, die sich unterscheiden.
Verhaltenstipps für Neuseeland-Touristen
Begrüßung
Zur Begrüßung gibt man sich die Hand, nur die Maori umarmen sich und pressen die Nasen aufeinander, „Hongi“ genannt. Das heißt aber nicht, dass Sie es auch tun sollten! Dieses Ritual wird nur gegenüber der britischen Königsfamilie oder unter den Maoris praktiziert. Falls Sie dennoch in die Verlegenheit kommen, das Hongi-Willkommensritual durchzuführen, sollten Sie stets den Blick gesenkt halten.
Anrede
Die Neuseeländer legen keinen Wert auf formelle Anreden und kommen schnell zum Du.
Gesprächsthemen
Da die Neuseeländer sich eindeutig von Australien abgrenzen, sollten Sie Neuseeland und Australien nie in einem Atemzug nennen.
Kein klares „Nein“
Der Neuseeländer sagt nicht gerne „Nein“, lieber tänzelt er mit Ausdrücken wie „not sure“ oder „not really“ herum, meint aber Nein. Verstehen Sie diese Ausdrücke richtig und haken Sie Ihren Wunsch ab.
Einladungen
Bei Einladungen freut sich der Gastgeber über kleine Mitbringsel. Wenn Sie ein Gastgeschenk erhalten, wird erwartet, dass Sie dieses sogleich freudig auspacken. Sind Sie bei Maoris eingeladen, können Sie mit Liedern für Begeisterung sorgen, da gemeinsames Singen ein kulturelles Ritual ist. Falls ein Barbecue anberaumt wurde, wird von den Besuchern erwartet, dass diese etwas beisteuern in Form von Lebensmitteln – am besten den Gastgeber vorher fragen. „Bring a plate“ bedeutet, dass Sie kleine Häppchen oder Kuchen mitbringen sollen. Achten Sie darauf immer pünktlich zu sein, darauf wird hier großen Wert gelegt. Und ziehen Sie am besten beim Betreten der Wohnung die Schuhe aus, damit sind Sie auf der sicheren Seite.
Besuch heiliger Orte der Maori & Fotografieren
Hier sollte immer um Erlaubnis gefragt werden! Auch das Sitzen auf Tischen und Kopfkissen wird als unrein betrachtet und das Tragen von Schuhen in Innenräumen, insbesondere im Zeremoniebereich, ist ein No-Go!
Trinkgelder
Trinkgelder sind eher unüblich, außer bei Taxifahrten oder in gehobenen Restaurants, hier sind 10% üblich. Wenn Sie aber mit dem Service besonders zufrieden waren – und auch nur dann – dürfen Sie dies gern honorieren.
BYO-Restaurant
In diesen besonders gekennzeichneten Restaurants gibt es keine Ausschankgenehmigung und so dürfen alkoholische Getränke selbst mitgebracht werden. Oft wird eine Gebühr in anderer Form als Gegenleistungen verlangt, z. B. Mindestverzehr, Entkorken der Flaschen.
Pub-Besuch
Wenn Neuseeländer eine Runde ausgeben, was sie gerne tun, sollten Sie das ebenso tun.
Kleidungsstil
In Neuseeland ist ein legerer Kleidungsstil typisch, vor allem auf dem Lande, wo man ab und an auch barfuß einkaufen geht. Das bedeutet aber nicht, dass man sich freizügig kleiden soll, denn FKK oder Oben-Ohne werden höchstens an einsameren Stränden geduldet. Bei geschäftliche Besprechungen sollte immer ein formelleres Outfit ausgewählt werden.