Neuseeland mit Wohnmobil und Kleinkind

Wir hatten für unsere Elternzeit-Reise die Flüge nach Neuseeland, die erste Übernachtung in Auckland, die Fährüberfahrt von der Nord- zur Südinsel und natürlich den Camper für acht Wochen für vier Personen gebucht. Nach einer ersten Übernachtung in einem der Flughafenhotels nahmen wir das Wohnmobil entgegen und los ging es. An den Linksverkehr hat man sich erstaunlich schnell gewöhnt und aus der größten Stadt Neuseelands ist man zügig raus. Das große Abenteuer konnte beginnen.

Wir folgten mit unserem Camper der klassischen Route von der Nord- zur Südinsel. Unvergessen: die ersten Momente am endlos scheinenden Ninety Mile Beach. Das gewaltige Rauschen der Brecher, der frische Wind und die Weite… – einfach unbeschreiblich! Die Kinder entdeckten den Strand samt dem angeschwemmten Treibholz schnell als einen riesigen Sandkasten für sich. Das sollte uns die kommenden Wochen noch oft passieren. Von der Bay of Islands ging es nach zwei Tagen Delfin-Beobachtung weiter zur Coromandel-Halbinsel. Die nächsten Stationen waren Matamata (ein Muss für alle „Herr der Ringe“-Fans) und Rotorua (Geysire und Maori-Kultur). Drei Autostunden südlich von Rotorua kann man sich der Herausforderung einer der schönsten alpinen Tagestouren der Welt, dem Tongariro Alpine Crossing, stellen. Weiter ging es über Wanganui nach Wellington, der Hauptstadt Neuseelands. Wenn man Zeit hat, ist diese beschriebene Route über die Nordinsel in zwei bis drei Wochen gemacht. Mit der Fähre setzten wir in etwa drei Stunden Fahrt durch die Cook Strait auf die Südinsel über.

Die Landschaft auf der Südinsel kam uns im Vergleich zur Nordinsel viel wilder, unberührter und rauer vor. Das Wetter kann mitunter unbeständiger und etwas kühler sein. Quer durch die Südinsel ziehen sich von Nord nach Süd die schneebedeckten neuseeländischen Alpen mit ihrer höchsten Erhebung, dem mächtigen Mount Cook (3724 m). Dieser kam während unserer Tour immer wieder in unser Sichtfeld. Wir fuhren im Uhrzeigersinn um die Südinsel. Das ist die klassische Route, für welche man sich im Idealfall drei bis vier Wochen Zeit lassen sollte. Machbar ist sie allerdings auch in 15 bis 17 Tagen. Der Abel-Tasman-Nationalpark, die Gegend um Queenstown sowie das zentrale alpine Hochland im Zentrum und vor allem der überwältigende Fjordland-Nationalpark mit dem Milford Sound und den grünen Nebelwäldern im Südwesten der Insel zählen für uns zu den absoluten Höhepunkten unserer Reise durch „Aotearoa“, das Land der weißen Wolke. Unser Tipp für einen schönen Ausklang: Ein paar Tage mit Delfinen schnorcheln an den einsamen Stränden der Banks Peninsula bei Christchurch.

Steffen Wetzel & Familie